Deutscher Mittelstand bei Digitalisierung nur im Mittelfeld

veröffentlicht am: 31. Oktober 2019

Die Digitalisierung ist lange keine Modeerscheinung mehr, sondern betrifft alle Industriezweige. Dabei gibt sich der deutsche Mittelstand keine herausragenden Noten, ergab eine Studie des ERP-Herstellers Planat.

Stuttgart; Ostfildern – Eine ERP-Studie von Planat kommt zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen ihre Prozesse neu strukturieren muss. So werten nur 27 % der 110 Befragten den Fortschritt der Unternehmen im Zuge der Digitalisierung mit der Schulnote „gut“, 43 % jedoch mit „befriedigend“, weitere 24 % nur mit „ausreichend“. Dahinter verborgen liegen die Prozesse in Unternehmen, die nicht bereit für eine digitale Zukunft sind. Und das trifft auf 43 % der befragten Vertreter mittelständischer Produktionsbetriebe zu: Die Bestandsprozesse passen weniger gut zum Bedarf der Digitalisierung. Nur 24 % halten die Prozesse für gut geeignet, weitere 20 % nur für ausreichend.

Die Digitalisierung erfordere eine kritische Analyse der Bestandsprozesse und Ausrichtung auf digitale Instrumente, erklärt Christian Biebl, Geschäftsführer von Planat. Aus der Erfahrung heraus sei ein optimales Setup einer ERP-Lösung der erste Schritt dazu. Schattenprozesse wie Excel-Sheets oder Papierprozesse sollen dabei eliminiert werden.

ERP bringt Ordnung in Prozesse

Vor allem in der produzierenden Industrie sind die Prozesse zwischen Einkauf, Verkauf, Produktionsvorbereitung und Logistik längst etabliert und nicht immer effizient. Bei der Einführung einer ERP/PPS-Lösung, die einen ausgeprägten Branchenfokus haben sollte, werden Bestandsprozesse analysiert und anhand der ERP-Best Practice angepasst. Das Ergebnis ist ein Schritt in die Digitalisierung und hin zu einer höheren Wertschöpfung. Und tatsächlich: 52 % der befragten Unternehmensvertreter haben die Prozesse mit dem ERP gematcht, nur 20 % nicht. Nachholbedarf gibt es jedoch bei der Einbeziehung der Menschen in aktuelle Digitalisierungsprojekte, so die Planat-Studie „ERP im produzierenden Mittelstand 2019“.

Nur 21 % stimmen zu, dass in Digitalisierungsprojekten die Anwender ausreichend einbezogen werden – 60 % sehen das jedoch umgekehrt. Die Qualität von Digitalisierungsprojekten stehe und falle mit der Akzeptanz bei den Nutzern, und damit auch mit der Usability, ist Christian Biebl von Planat überzeugt. Viele Standard-Softwareprodukte seien nicht nah genug an den tatsächlichen Anwendungsszenarien.

Bottleneck Breitband

Dabei können Unternehmen viel von einer ERP-Lösung lernen – sofern sie auf die speziellen Erfordernisse einer Branche zugeschnitten ist. Eine intelligente Anpassung an die Prozesse eines branchenbezogenen ERP-Systems bietet immer Potenzial für Effizienzsteigerungen, die dem gesamten Unternehmen und der Wettbwerbsfähigkeit zugute kommen. Mit Fepa bietet der Anbieter ein System, das auf die Bedürfnisse produzierender Unternehmen ausgerichtet ist. Die Infrastruktur ist allerdings auch wichtig – sowohl für Dateneinspeisung aus der Ferne oder Datenübertragung zwischen Niederlassungen. Und hier gibt es Probleme: 16 % der 110 Befragten haben häufig bei der Nutzung von Anwendungen über das Internet Probleme mit zu geringer Bandbreite, 57 % gelegentlich. 24 % haben nur selten Probleme, ergab die Studie von Planat.

Autor: Alexander Stark

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